Winterkirche
Die Winterkirche
Neben der Wrangel-Kapelle, an der Südseite des Chorraums, befindet sich seit 1965 die Winterkirche. Sie war ursprünglich als Spritzenhaus der Feuerwehr errichtet worden. Die heute gotisch wirkenden Fenster sind die ursprünglichen Feuerwehrtore. In der Winterkirche befinden sich zwei weitere Kunstwerke:
Der Marienaltar
Der Marienaltar stammt wie auch die Jesusfigur am Altarkreuz und die Altarplatte aus vorreformatorischer Zeit. Er wurde 1464 gestiftet und hat den Bildersturm der Reformation überstanden, da an ihm auch nach Einführung der Reformation 1542 noch altkirchliche Seelenmessen gelesen wurden. Der Marienaltar zeigt im Mittelfeld das Jesuskind mit seiner Mutter Maria und der Großmutter Anna, auf den Seitenflügeln unten die Ankündigung der Jesusgeburt durch den Engel Gabriel und die Anbetung der Heiligen Drei Könige, darüber als Szenen aus den Heiligengeschichten , die "Marter der Zehntausend" und die Heilige Ursula mit dem Pfeil.
Das Innere des Altars mit seinem festlichen Gold war ursprünglich nur an hohen Festtagen zu sehen, in der festlosen Zeit sah man bei geschlossenem Altar die matten Außenbilder, vor allem Maria mit den sieben Schmerzen, die sie von der Geburt bis zur Kreuzigung ihres Sohnes erlitt und den geschlagenen Jesus selbst, der gebunden und blutüberströmt zur Kreuzigung geführt wird.
Das Glasbetonfenster
In der Ostwand der Winterkirche befindet sich das 1979 von Christof Grüger aus Schönebeck geschaffene Glasbetonfenster. Ein Sonnenrad mit drei kräftigen Punkten als Gleichnis der Dreieinigkeit ergießt sein feuriges Licht über Erde, Luft und Wasser.
Die irdische Welt der kalten Farben öffnet sich dem göttlichen Wärmestrom. Es ist wie eine Veranschaulichung des Gebetsrufes: "Komm, Heiliger Geist, erfüll die Herzen deiner Gläubigen und entzünd in ihnen das Feuer deiner göttlichen Liebe."