Wasserspeier
Die Wasserspeier
Auf den Stützpfeilern des Kirchenschiffs befinden sich funktionslos gewordene Wasserspeierfiguren in menschlicher und tierischer, teils auch phantastischer Gestalt. Jede dieser Skulpturen vom Ende des 15.Jahrhunderts hat ihre besondere Bedeutung zwischen Dämonenabwehr und bösem Spott. Der weibliche Satan ist wie andere Dämonen als Spiegelbild gedacht, vor dem die bösen Geister erschrecken sollten. Solche Darstellungen waren im 15./16.Jahrhundert durchaus üblich. Die Karikatur eines Fettwanstes (oder einer Schwangeren?) gehört zum derben Spott der Zeit, wie z.B. auch Mönch und Nonne bei übereinander liegenden Dachziegeln.
Der Jude, der einem Schwein den Hintern küsst, gehört zur judenfeindlichen Hetze unter Erzbischof Ernst, der 1493 die Juden aus dem Erzbistum Magdeburg vertrieb und ist bis heute ein beschämendes Denkmal christlicher Judenfeindlichkeit.