Innenraum
- Altar
- Kanzel
- Taufstein
- Lemmer- Gedächtnistafel
- Martin Luther- Bildnis
- Scheele - Bildnis
Der Altar
Mit ihren großen Fenstern im Chorraum ist die Kirche nach Osten, in Richtung des Heiligen Landes und des Sonnenaufgangs, offen. Hier befindet sich der Altar mit dem Kruzifix. Der gekreuzigte Jesus steht im Licht der Ostersonne: Karfreitag und Ostern, Tod und Auferstehung in einem. Die Jesusfigur und die Altarplatte stammen aus der Zeit der Fertigstellung der Kirche (vorreformatorisch) und haben die Kriege und nachfolgenden Renovierungen überstanden.
Von dem im Zuge der Wiederherrichtung der Kirche nach dem 30 jährigen Krieg geschaffenen barocken Hochaltar sind nur noch 5 Figuren erhalten. Diese stellen Apostel und Engel dar. Eine der Figuren stellt Johannes den Täufer dar und wurde bereits restauriert. Sie hängt an der rechten Wand des Chorraums neben der Orgel.
Die restlichen Figuren, u.a. der den Altar krönende Friedensengel und die Gestalt Moses, befinden sich im Turmhaus und warten auf eine Restaurierung. Der barocke Hochaltar, den nach dem Dreißigjährigen Krieg der Magdeburger Bildhauer Gottfried Gigas geschaffen hatte, wurde leider 1866 abgebrochen, weil er nicht mehr dem Geschmack der Zeit entsprach.
Die Kanzel
Mit Einzug der Reformation in Calbe im Jahre 1542 wurde auch hier der Predigt in deutscher Sprache ein besonderer Wert beigemessen. Deshalb wurde 1561 eine Sandsteinkanzel im Renaissancestil eingebaut.
Diese wurde, wie auch der Taufstein, 1561 von Urban Hachenberg aus Aderstedt bei Bernburg geschaffen. Die Kanzel trägt den Wahlspruch der Reformation: Verbum dei manet in aeternum (Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit). Löwe und Knappe als Kanzelträger sind Symbole der Kraft.
Der Taufstein
Gemeinsam mit der Kanzel wurde auch ein neuer Taufstein erworben. Dieser wurde ebenfalls vom Baumeister und Steinmetz Urban Hachenberg aus Aderstedt bei Bernburg geschaffen. Der Fuß des Taufsteins trägt die Jahreszahl 1561 und die Initialen der damaligen Ratsherren. Sowohl der Taufstein als auch die Kanzel stellen die wichtigsten Kunstwerke der neuen (nachreformatorischen) Zeit dar.
Die Lemmer- Gedächtnistafel
Pfarrer Conrad Lemmer (1602 - 1665) wirkte im und nach dem Dreißigjährigen Kriege an St. Stephani. Pfarrer Lemmer ließ die durch den Krieg arg mitgenommene Kirche wieder herstellen. Davon zeugen noch heute die Reste der Ausmalungen am Gewölbe des Mittelschiffs und die vom Hochaltar verbliebenen Skulpturen im Turmhaus und an der Chorraumwand. 1654 erfüllte er das Vermächtnis seiner Mutter, in der Kirche "die Sacristey zur Stube zuzurichten". Er stiftete für diesen Raum das Gedächtnisbild seiner Eltern Catharina Heithausen , Pfarrerstochter aus Eickendorf, und Conrad Lemmer, aus Minden - seit 1599 Stadtschreiber und Notar in Calbe. Wegen der Namensgleichheit von Vater und Sohn glaubten spätere Generationen, dass die Tafel den Pfarrer Conrad Lemmer zeige, wie es auch die Beschriftung von 1875 irrenderweise besagt.
Das Martin Luther- Bildnis
Zu Luthers 300. Todestag 1846 wurde dieses Bild von den Geschwistern Ackermann gestiftet. Ein älteres Kopfmedaillon wurde einem anatomisch fehlerhaft gemalten Körperbild aufgeklebt.
Superintendent Friedrich August Scheele
Seitlich im Turmhaus hängt normalerweise das Bildnis des Superintendenten Friedrich August Scheele (1776 - 1852).
Nach der Restauration und der Ausstellung "Die Seele möchte fliegen", ist das Bildnis wieder zurück und und hängt an einem neuen Platz, zwichen Chorraum und Winterkirche.